"Visier" Februar 2025
Beim letzten Treffen des Rheinischen Sammlerkreises im Jahr 2024 durfte die Gruppe einen besonderen Gast begrüßen: Landrat Frank Rock nahm interessiert am Austausch teil und zeigte reges Interesse an der Arbeit der Sammler. Die Mitglieder des Kreises widmen sich mit Leidenschaft der Pflege und Erforschung historischer Objekte, die nicht nur Zeugnisse der Vergangenheit, sondern auch wertvolle Brücken zur Gegenwart darstellen. Ihre Projekte machen Geschichte erlebbar und tragen dazu bei, kulturelles Erbe im Bewusstsein der Gesellschaft lebendig zu halten.
Die Sammlergruppe präsentierte dem Landrat ihre Geschichte, Zielsetzung und Öffentlichkeitsarbeit sowie die vielfältigen beruflichen und sammlerischen Hintergründe ihrer Mitglieder. Dabei wurde deutlich, dass die Mitglieder seit über 25 Jahren mit großem Engagement wirken und in dieser Zeit mehr als 80 Ausstellungen – vielfach federführend – organisiert haben. Zu den Höhepunkten ihrer Arbeit zählen Projekte an bedeutenden Orten wie der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz, der Dortmunder Westfalenhalle, dem Bundesamt für Verfassungsschutz, dem Königlich-Belgischen Armeemuseum in Brüssel sowie dem Jüdischen Museum in Berlin.
Auch im Kultur- und Medienzentrum der Stadt Pulheim, das sich in Frank Rocks Landkreis befindet, haben die Sammler unter den beiden Vorgängern Rocks bereits 9 große Wochenendausstellungen ausgerichtet, die insgesamt rund 3.500 Besucher angelockt haben.
Sehr positiv nahmen die Sammler das Angebot des Landrates auf, sich mit einer Ausstellung an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Rhein-Erftkreises im kommenden Jahr zu beteiligen; aufgrund der breitgefächerten Interessensgebiete der Sammler wurde sofort eine Zusage erteilt.
Abgerundet wurde das Treffen durch zwei Vorträge, die die Expertise und thematische Vielfalt des Rheinischen Sammlerkreises unter Beweis stellten. Die Beiträge „Ein besonderer preußischer Karabiner Modell 1731“ und „Die P1 bei der Berliner Polizei im Spannungsfeld des Kalten Krieges“ boten dem Landrat interessante Einblicke in die Sammlertätigkeit.
Mit diesem produktiven Austausch setzt der Rheinische Sammlerkreis ein Zeichen für das kulturelle Engagement im Rhein-Erft-Kreis und freut sich darauf, im Jubiläumsjahr 2025 des Rhein-Erft-Kreises einen besonderen Beitrag leisten zu können.
Die Teilnehmer des Treffens waren (v. links): Kreistagsabgeordneter Jannis Millios, Rainer Hellberg, Wilfried Loevenig, Franz-Josef Lemmens, Uli Sender, Dr. André Kruth, Ulf Anhäuser, Michael Tils, Landrat Frank Rock, Gregor Wensing, Elmar Mettke, Jörg Brütt, Paul Miskulin und Eric Ludwig.
Am 22. November 2024 besuchten mit Rainer Hellberg (Deutsche Forschungsgesellschaft für Munition e.V.), Ulrich Sender (Rheinischer Sammlerkreis*) und Gregor Wensing (Stiftung Berk) drei Waffen- und Munitionssammler den CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann. Dieser gehört seit Dezember 2021 dem Innenausschuss des Deutschen Bundestags an und ist daher auch mit Fragen der Inneren Sicherheit vertraut. Als Jäger ist er zudem selbst von der Problematik betroffen, die mit der Waffengesetzgebung in Deutschland zusammenhängt.
Die drei (Hobby-)Historiker gaben ihm einen Einblick in die Welt der Sammler und ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die sich nicht allein in der Bewahrung von Gegenständen des nationalen und internationalen kulturellen Erbes erschöpft. Über Artikel und Ausstellungen werden Forschungsergebnisse präsentiert, die durchaus der historischen Forschung dienlich sind.
Als Beweise dafür und ebenso als Bestätigung des Mottos von Marc Henrichmann „Niemand weiß so viel, wie wir alle zusammen“ übergaben sie das Buch „William Tranter“ aus der Feder des Stiftungsgründers Wolfgang Berk sowie die Begleitschrift zu einer der großen Ausstellungen des Rheinischen Sammlerkreises „Kimme, Korn und ruhige Hand – Der Schütze im Wandel des Zeit“.
Zustimmung gab Herr Henrichmann dem Wort „Geschichte bedarf der gegenständlichen Verankerung, wenn man sich nicht auf dem dünnen Eis der Mythen, Sagen und Legenden bewegen will“.
Sammlerspezifika, die sonst eher selten angesprochen werden, fanden großes Interesse bei Herrn Henrichmann: Obsolete Waffensysteme, nachträgliche Markierungen auf Sammlerwaffen, Vererben von Sammlungen, „Verbotene Gegenstände“ und unsinnige Limitierungen von Sammelthemen kamen ebenso zur Sprache wie die Vernichtung ausgemusterter Dienstwaffen und die Kosten, welche Sammlern entstehen, wenn sie Gegenstände des kulturellen Erbes in ihre Sammlungen aufnehmen.
* Die Munitions- und Waffensammler des Rhein-Erft-Kreises und des Kölner Raumes
Von links: Rainer Hellberg (Deutsche Forschungsgesellschaft für Munition e.V.), Marc Henrichmann (MdB/CDU), Ulrich Sender (Rheinischer Sammlerkreis) und Gregor Wensing (Wolfgang-Berk-Stiftung – Waffensammlung englischer Lang- und Kurzwaffen ab 1849)
Pulheimer Wochenende/13. April 2024
Aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 9.4.2018
Unsere Ausstellung "Lawrence von Arabien" beim Pulheimer Stadtfest am 8. Juli 2017 fand einen erfreulichen Besucherzuspruch. Nicht zuletzt durch den gleichnamigen Film, welcher vor kurzem noch im
Fernsehen gesendet wurde, war das Interesse an dieser Thematik recht ausgeprägt, zumal der Vordere Orient wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.
Die Besucher konnten erfahren, dass viele der heutigen Probleme in dieser Krisenregion ihren Ursprung in der Zeit des 1. Weltkrieges finden, als die Briten dort einen Araberaufstand forcierten,
um die sogenannten „Mittelmächte“ Türkei, Deutschland und Österreich-Ungarn zu schwächen. Zugleich hatte damals Großbritannien gemeinsam mit den Franzosen mit dem geheimen Sykes-Picot-Abkommen
den Nahen Osten unter sich neu aufgeteilt, um so Zugriff auf die Erdölquellen Mesopotamiens zu erlangen - und damit Konflikte vorprogrammiert. Für diesen Araberaufstand bedurfte es der
Aktivitäten von T.E. Lawrence, der tatsächlich erreicht hatte, dass die bis dahin verfeindeten arabischen Stämme geeint gegen die osmanischen Besetzer vorgingen.